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Es werden Posts vom Dezember, 2012 angezeigt.

Eine gerechtere Gesellschaft: Das bedingungslose Grundeinkommen

Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? In den kommenden Wochen möchte ich Aspekte einer gerechteren Gesellschaft aufzeigen. Einer dieser Aspekte ist das bedingungslose Grundeinkommen. Ohne Gegenleistung zu erbringen erhält jeder Bürger eine existenzsichernde Finanzleistung, die ohne Einkommen oder Sozialhilfe bereits ausreicht. Verfechter eines solchen Grundeinkommens ist in Deutschland Götz Werner, Gründer der DM-Drogeriekette. In einem Interview bezeichnete er die Visionen von heute als die Zukunft von morgen. Ebenso möchte auch ich den Vorschlag eines bedingungslosen Grundeinkommens verstanden haben. Die Idee führt meinem Erachten nach zu einer gerechteren Gesellschaft, ob sie dies aber bereits in der heutigen Gesellschaft leisten könnte bleibt fraglich. Zum einen stellt sich die Frage der Finanzierung, zum anderen sehe ich die zwingende Notwendigkeit von Veränderungen in der Wahrnehmung des Staates. Die Erwartungen an den Staat steigen kontinuierlich, die Bereitschaft Steuern

Mutbürger

Rettungsroutine - Wort des Jahres 2012. Es reiht sich ein nach Wörtern wie Stresstest (2011), Wutbürger (2010), oder der Abwrackprämie (2009). Nun also Rettungsroutine; man assoziiert sofort den Finanzsektor, einzelne Banken oder auch den Euro damit. Nicht aber Stuttgart 21, wie bei den beiden Begriffen zuvor. Stresstest in 2011. Der Stresstest für Stuttgart 21 war damals Teil des Schlichtungsversuchs unter Heiner Geißler. Im Nachhinein gab es bereits eine Kritik und der Vorwurf der Manipulation. Jetzt im Juli 2012 - also nach der Schlichtung und nach der Volksabstimmung - kam zudem eine neue Studien an die Öffentlichkeit. Das Ergebnis einer " Personenstromanalyse " von bereits 1998 (zuletzt 2008 aktualisiert) hat das Ergebnis, dass der neue Tiefbahnhof nicht 50 Prozent mehr als der neue Bahnhof leisten kann, sondern 30 Prozent weniger leistungsfähig sein wird. Egal wie viele Züge der neue Bahnhof wird leisten können, mehr Personen als für 29 Personen wird der Ba

Der Entwurf einer gerechteren Gesellschaft

Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? Wie kann Unrecht und Elend in der Welt beseitigt werden? Für mich ist die Frage nach der Gerechtigkeit elementar, auf ihr beruhen Vorstellungen und politischen Ideen. Eine gerechte Welt wird es nie geben – so viel steht unausweichlich fest. Aber wie könnte diese Welt aussehen, wenn sie denn nur möglich wäre? Aus theoretischen Vorstellungen lassen sich persönliche politischen Überzeugungen ableiten. Gerechtigkeit wird es niemals vollständig geben, sich ihr annähern ist aber die größte Aufgabe. In den kommenden Wochen möchte ich hier Themen behandeln, die meiner Meinung nach zu einer gerechteren Gesellschaft in Deutschland führen. Meine Vorstellungen orientieren sich dabei sehr nah an John Rawls und Amartya Sen. Der Gerechtigkeitsphilosoph John Rawls entwirft zwei Gerechtigkeitsgrundsätze, die eine vollkommen gerechte Gesellschaft schaffen.  a) Jede Person hat den gleichen unabdingbaren Anspruch auf ein völlig adäquates System gleicher Grun

1984

Stefan Kloo "March 2012 (56)" Some rights reserved. www. piqs.de Sie suchen noch ein Weihnachtsgeschenk? dann kann ich Ihnen den Roman 1984 von George Orwell empfehlen. Der 1949 erschienene Roman handelt vom Schicksal des Protagonisten Winston Smith in einem totalitären Überwachungs- und Präventionsstaat. Die Geschichte findet im Jahr 1984 statt. Sie handelt in Ozeanien, das vom fiktiven "Großen Bruder" geführt wird. Die Bevölkerung wird durch die allgegenwärtige Gedankenpolizei und Rallys gegen den Feind Emmanuel Goldstein unter Kontrolle gehalten. Der neununddreißigjährige Winston Smith, einfaches Mitglied der Partei, will sich trotz dieser widrigen Umstände seine Privatsphäre sichern. In Julia, einem jungen Parteimitglied, findet er eine heimliche Geliebte und Mitverschworene. Sie versuchen mit einer legendären Untergrundbewegung Kontakt aufzunehmen, kommen dabei aber in die Fänge der Partei. Die Untergrundbewegung war eine Falle. Unter Folter

Die Sache mit dem Vertrauen

In verschiedenen Talkshows wurde diese Woche die Frage nach dem Vertrauen in die Politik gestellt. Insbesondere welchem der beiden Spitzenkandidaten für das Kanzleramt mehr vertraut werden kann. Der Grundtenor war, dass es schwer geworden sei, Politikern Vertrauen entgegen zu bringen. Diese Meinung scheint die breite Öffentlichkeit zu teilen. Doch was sind die Ursachen dieses Vertrauensverlusts? Ich glaube die Politiker sind nur zu einem geringen Teil daran schuld. Vielmehr sind es Medien und Öffentlichkeit die Politikern Misstrauen. Die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit wird ständig gestellt. Wo aber bleibt die Frage nach den Möglichkeiten der Politik? Was können eine Partei und ihr Spitzenkandidat überhaupt leisten? Wo sind ihnen Grenzen gesetzt? Hier sehe ich das Problem der Vertrauensdiskussion. Politikern sind Grenzen gesetzt. Sie können nicht immer ihre eigenen Vorstellungen realisieren, dafür gibt es tausende von Beispielen. Und ebenso tausend Gründe für das jewei

Bürgerkrieg im Stadion?

Bild von br.de 12 Minuten und 12 Sekunden Grabesstille in den Stadien - damit drückten die Fans bei den letzten Spieltagen ihr Protest gegen das geplante Sicherheitskonzept "Sicheres Stadionerlebnis" aus, das heute (12.12.2012) auf der Vollversammlung der Deutschen Fußball-Liga verabschiedet werden soll. Punkte des Papieres sind unter anderem die Bereitstellung von Containern für Vollkontrollen, eine geforderte Weitergaben von personenbezogenen Daten durch die Polizei und Kollektivstrafen bei Verstoß. Das Papier ist ein neues Kapitel in der aufgeheizten und emotionalisierten Debatte um die Sicherheit in Stadien. Zwar gibt es die Diskussion jedes Jahr. Doch dieses Jahr führten die Pyrotechnikdebatte, das  Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin und der anschließende Verhaltenskodex für Vereine  (Sanktionierung von Pyrotechnik, längere Stadionverbote), der unter Innenminister Hans-Peter Friedrich ausgearbeitet wurde, dass sich die Debatte hoc

Meinung: Der SPD-Parteitag

Vor wenigen Stunden wurde Peer Steinbrück auf dem SPD Parteitag mit 93,45 Prozent zum Kanzlerkandidaten gewählt. Solche Parteitage sind aus der Sicht Außenstehender schwer zu verstehen. Es geht dort nicht darum, die eigene Politik den Bürgern zu verkaufen, es geht darum den Rückhalt aus den eigenen Reihen zu sichern. So wird kaum ein Thema kritisch aufgearbeitet, vielmehr geht alles Negative in lauten Jubelarien unter. Und trotzdem können uns solche Parteitage einen guten Überblick über den aktuellen Zustand einer jeweiligen Partei geben. Die Piraten bemühten sich außerordentlich, inhaltliche Themen in den Vordergrund zu stellen. Sie leiden unter der medialen und öffentlichen Wahrnehmung und gaben ihr bestes, sich als geschlossene und funktionierende Partei zu präsentieren. Der CDU Parteitag machte eins klar: Die CDU ist Angela Merkel. Außerdem gibt es ein paar, denen die Partei nicht modern genug ist. Anderen in der Partei ist die CDU nicht mehr konservativ genug. Mehr gibt es v

mediale Aufmerksamkeit

Helvetica "News" Some rights reserved. www.piqs.de Medien sind die Kommunikationsmittel einer Gesellschaft. Mit ihnen können Inhalte an eine große Zahl von Menschen vermittelt werden. In demokratischen Staaten sollen die Medien zudem die Funktion der vierten Gewalt (Kontrolle und Kritik an der Politik) ausüben. Hinzu kommt die Aufgabe des  Informierens und des Beitrags bei der Meinungsbildung der Bürger. Die Entwicklung im Rundfunk wurde in Deutschland von Anfang an mit den  Landesrundfunkanstalten wie z.B. dem SWR und dem ZDF, etc. unterstützt . Information, Bildung, Unterhaltung sowie Beratung und der kulturelle Auftrag sind die grundlegenden Elemente des Auftrags an die öffentlich-rechtlichen Sender. Gab es anfangs noch eine klare Trennung zwischen dem Kultur- und dem Informationsprogramm, so wurde diese Trennung mit dem Aufkommen privater TV-Sender in der Mitte der 80er-Jahre aufgeweicht. Das gesamte Programm wurde immer stärker unterhaltungsorientiert. G

und ewig grüßt der Finanzhaushalt

Cameron auf EU-Gipfel                                            Bild von wiwo.de Die Mitgliedschaft Großbritanniens in der Europäischen war schon immer eine schwierige. Einerseits besteht die Notwendigkeit der engen Kooperation, andererseits sahen sich die Briten schon immer als ein bisschen abgesondert von Europa und sind den abstrakten und utopischen Konzepten eher abgeneigt. Paradox ist, dass britische Politiker an der Einheit Europas maßgeblich beteiligt waren. Grund war der Wunsch, einem aufstrebenden neuen Deutschland Einhalt zu gebieten. Deswegen wurde eine Einheit "des Europas überm Kanal" vorangetrieben. 1973 trat es schließlich selbst dem Projekt bei. Doch schon bald wandelte sich die öffentliche Meinung und vor allem die Haltung der Tories aus Angst vor einem neuen starken Deutschland von einer proeuropäischen zu einer europaskeptischen. Immer schwebte in den Debatten der Vorwurf mit, Deutschland würde nun auf wirtschaftlicher Ebene Europa bezwingen