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Es werden Posts vom November, 2012 angezeigt.

Meinung: primitives Fernsehen ... Halt Stop!

Die Tendez im deutschen Fernsehen ist erschreckend. "Mitten im Leben," "Bauer sucht Frau," "Dschungelcamp," "Berlin Tag & Nacht" ... Die Liste dieses "Qualitätsfernsehens" lässt sich lange weiterführen. Die Formate sind zwar verschieden, die Inhalte aber meist ähnlich. Stets geht es um alltägliche Szenen, bei denen sich scheinbar blöde, ungepflegte Menschen lächerlich machen. Diese scheinbar alltäglichen Szenen sind zum allergrößten Teil auch noch gestellt und im Skript genau festgelegt. Aus Sicht der Sender eine willkommene Entwicklung: die Produktionen sind billig und benötigen kein ausgeklügeltes Konzept. Die Realität wird ein bisschen umgeformt und schon steht der Beitrag. Der Markt ist anscheinend auch da; die Einschaltquoten stimmen. Aus Sicht der Konsumenten sind solche "Unterschichtssendungen" gemütlich: man kann einfach mitkommen, hat seinen Spaß und kann sich über niveaulosere Mitmenschen lusti

Wieso der Israel Konflikt nervt.

Schon in wenigen Stunden könnte es im Gaza-Streifen zum Krieg kommen. Es ist einmal mehr das Streben um Macht. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stet angesichts der im Januar statt findenden Neuwahlen unter Druck und auch die Hamas versucht ihr Gesicht zu wahren. In Deutschland bemühen sich die Medien den Konflikt so neutral wie möglich zu vermitteln, die Bundesregierung aber bezieht klar Stellung und steht treu an Israels Seite. Es ist ein leidiges Thema. Alle möglichen Entwicklungen in den letzten Stunden sind in der Vergangenheit schon einmal dagewesen. Vielleicht beruhigt sich der Konflikt und eine Bodenoffensive bleibt beiden Parteien erspart, aber genauso könnte es auch sein, dass noch heute Nacht israelische Bodensoldaten in den Gazastreifen geschickt werden. Das war letztmals zum Jahreswechsel 2008/2009 der Fall. Egal wie der Konflikt sich aber entwickelt, das Thema nervt. Und das tut es aus vielerlei Hinsicht. Zunächst wäre da die deutsche Geschichte. Ge

die schöne Welt von Red Bull

Till Krech "wroooom" Some rights reserved. www.piqs.de Red Bull – vom Marktführer für Energiegetränke zum kommenden Medienimperium? Das Magazin Fast Company vergab in der Liste „The World´s 50 Most Innovative Companies“ den 29. Platz an Red Bull für genau diese Entwicklung. Gebündelt unter dem Dach der Red Bull Media House GmbH besitzt der Konzern mittlerweile verschiedene Medienbeteiligungen und Neugründungen. Kritiker bezeichnen es als eine gewaltige Marketingmaschine. Rund ein Drittel des Umsatzes wird für die Pflege des Marktauftritts ausgegeben. Eine firmeninterne Nachrichtenagentur sammelt Inhalte zu einen der vielen weltweiten aufsehenerregenden Red-Bull-Ereignisse, um sie externen Medien gebündelt und aufbereitet zur Verfügung zu stellen. Über eigene Medien werden die Konsumenten sogar direkt erreicht. Das 2007 gegründete Hochglanzmagazin "Red Bulletin" hat bereits eine Auflage von 5 Millionen Heften erreicht und wird mehrspraching in zwö

Nachkritik: Absolute Mehrheit

Im Vorfeld war viel über Raabs neue Show „Absolute Mehrheit“ geschrieben worden. Bundestagspräsident Norbert Lammert bezeichnete diese im Westfalen-Blatt als „Unfug“, ARD-Chefredakteur Thomas Baumann hielt das Konzept für „abwegig“ und dann war da ja auch noch der Streit um das Fernbleiben von Peter Altmeier. Während viele Medien im Vorfeld der Show auf eine Alternative zu dem üblichen Jauch-Will-Maischberger-Plasberg-Illner-Talkshows gehofft hatten, befürchteten andere den Ausverkauf der Politik und billige Meinungsmache für Geld. Doch weder das eine noch das andere trat ein. Es gab viel Aufregung um (fast) gar nichts. Die Sendung besteht aus drei Runden, in denen jeweils über ein anderes Politikthema diskutiert wird. Die Zuschauer können über das Abschneiden der fünf Teilnehmer abstimmen und pro Runde einen Kandidaten herauswählen. Gelingt es einem der Teilnehmer in der letzten Runde 50 Prozent der Stimmen zu erhalten so gewinnt er die 100.000 Euro. Zwischen durch werd

Grenzwertig

Marcel Malleike "Eine Grenze" Some Rights reserved. www.piqs.de Die 3.144km lange Grenze zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko ist eine der weltweit am häufigsten überquerten Grenzen – mit ca. 250 Millionen legalen Überquerungen in 2006 und jährlichen 350.000 illegalen Überquerungen v.a. von Menschen aus Mittelamerika. Dem stehen allein 400.000 Abschiebungen in 2011 gegenüber. Die Zahl der illegal eingewanderten mexikanischen Staatsbürger in den USA ist dennoch enorm - rund elf Millionen in 2006. Doch ist die Grenze nicht nur die am häufigsten frequentierte Grenzen sondern wohl auch eine der stärksten bewachten befriedeten Grenzen. Dies kommt durch die omnipräsenten Themen der illegale Einwanderung in die USA, sowie der Waffen- und Drogenschmuggel. Nach dem Secure Fence Act von 2006 wird der aktuell der Grenzzaun auf einer Länge von 1.125km angelegt und die Einsatzkräfte der United States Border Patrol auf 18.000 Mann verdoppelt. Allein der

Die Republikaner und die Abtreibung

medicalopedia.org Keine formelle Parteimitgliedschaften, keine ausgeprägte Parteistruktur, keine offiziellen Stellungnahmen.  Die amerikanische Parteien können für Europäer ziemlich verwirrend sein. Dennoch nehmen die demokratische und die republikanische Partei eine zentrale Position in der Öffentlichkeit ein. Wie sich die Themen innerhalb der Parteien entwickeln und warum radikale Positionen viel Gehör bekommen ist  dabei meist unverständlich. Erst kürzlich schaffte es die Äußerung von Todd Akin, Representative of Missouri, in die Schlagzeilen. "Legitimate Rape Victims Have Ways To Try To Shut That Whole Thing Down." (Todd Akin) Um dies zu verstehen, ist es nötig, die Struktur der Parteien zu kennen.  Ein relativ neues Konzept ist es, die Parteien als Netzwerke zu charakterisieren. Einzelne Gruppen sind dabei  Hauptakteure der programmatischen Ausrichtung. In einem Geflecht mit  der formellen Partei im Zentrum und ThinkTanks, SuperPACS und Kampagnen in de