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Es werden Posts vom Februar, 2013 angezeigt.

Suche nach einer europäischen Identität

Alex Broimos: "The Hungarian Parliament from the Danube" Some rights reserved. www.piqs.de Joachim Gauck hielt erst kürzlich seine Grundsatzrede zur Europäischen Union. Was seine Rede von anderen europapolitischen Reden jüngeren Datums unterscheidet, ist der gesellschaftspolitische Fokus statt der Behandlung wirtschaftspolitischer Themen. Dass er eine Vertrauenskrise der EU feststellt und Reformen verlangt ist gut aber nichts ungewöhnliches für deutsche Politiker. Wie viele andere, predigt er eine europäische Identität, welche auf dem gemeinsamen Wertekanon aufbauen solle. Wörtlich sagt er:  "Unsere europäische Wertegemeinschaft will ein Raum von Freiheit und Toleranz sein." Doch sieht man sich die Realität an, so muss man lange einen solchen Wertekanon suchen. Im Fall Ungarn gibt es eines der krassesten Beispiele, das dem Auffinden im Weg steht. Die meisten EU-Politiker beschäftigen sich ungern mit dem Fall. Bei den ursprünglichen Reformen Orbans bezeich

der Gehalt des Begriffs "Demokratie"

Benjamin Bergmann "Reichstag No 2" Some rights reserved.                                                                     www piqs.de Der Begriff "Demokratie" ist ein vielschichtiger und oft genutzter Begriff. Dies auch dank der Fähigkeit, die dem Begriff in immer neuen Kontexten eine neue Bedeutung verleiht. So hat der Begriff schon so manche semantische Transformation erlebt. Eine davon ist die Positivierung des Begriffs. Wurde "Demokratie" in der Antike noch negativ benutzt als Herrschaft des Pöbels, so kamen mit der Aufklärung erste Versuche den Begriff positiv zu bestimmen. Mit der französischen Revolution und der Ausweitung des Wahlrechts in den kommenden Demokratisierungsschüben erfuhr der Begriff diese Positivierung. Nun geht es um die Partizipation und  Inklusion aller Bürger statt um eine Diktatur des Pöbels. Weiterhin wurde die dem Begriff inhärente Perspektive auf die Vergangenheit in eine zukünftige Perspektive

die Hot-Dog-Ökonomie

Diego Torres Silvestre " Ice Creams, Hot Dogs & Pretzels" Some rights reserved. www.piqs.de Man stelle sich eine Wirtschaft vor, in der nur zwei Güter hergestellt würden: Würstchen und Brötchen. Konsumenten würden Hotdogs kaufen; also jeweils ein Brötchen mit einer Wurst. Die Fertigung geschieht durch Menschenhand. So fing Paul Krugman 1997 einen Artikel für das Online-Magazine Slate an, in welchem er den Zusammenhang von Technologie, Jobs und Kapitalismus erklären will. Er fährt fort, dass in dieser Wirtschaft 120 Millionen Arbeiter beschäftigt sind, was einer Vollbeschäftigung entspreche. Zur Herstellung einer Wurst oder eines Brötchens benötige es zwei Arbeitstage. Die 60 Millionen Angestellten in der Brötchenproduktion und genauso viele in der Wurstfabrikationen produzieren demnach täglich 30 Millionen Brötchen und Würste. Angenommen es komme eine verbesserte Technologie auf, mit deren Hilfe ein Arbeiter zur Herstellung einer Wurst nur noch einen Tag

die Kosten der Energiewende

discha13 "Windkraft" www.piqs.de Some rights reserved. . Die Energiewende schafft es immer wieder in die Schlagzeilen. Mal weil es nicht schnell genug geht, mal weil der Netzausbau nicht schnell genug geht, oder mal weil es wohl doch zu teuer wird. Um sich darüber eine eigene Meinung zu bilden, ist es unerlässlich, den Mechanismus des Energiewandels zu verstehen. Grundlage des Energiewandels in Deutschland ist die Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit der sogenannten EEG-Umlage. Mit der Umlage werden die Kosten der Energiewende auf die Stromendverbraucher verteilt. Sie wird zu den eigentlichen Strompreisen addiert. Die Höhe dieses Zusatzbetrages ergibt sich aus der Differenz zwischen den Einnahmen und den Ausgaben, die bei der Verwertung des EEG-Stroms entstehen. Denn den Betreibern von Erneuerbare-Energien-Anlagen wird neben der Abnahme vom Netzbetreiber eine feste Vergütung für einen längeren Zeitraum garantiert. Für Solarenergie liegt sie