Medien sind die Kommunikationsmittel einer Gesellschaft. Mit ihnen
können Inhalte an eine große Zahl von Menschen vermittelt werden. In demokratischen Staaten sollen die Medien zudem die Funktion
der vierten Gewalt (Kontrolle und Kritik an der Politik) ausüben. Hinzu kommt die Aufgabe des Informierens und des Beitrags bei der Meinungsbildung der Bürger.
Die Entwicklung im Rundfunk wurde in Deutschland von Anfang an mit den Landesrundfunkanstalten wie z.B. dem SWR und dem ZDF, etc. unterstützt. Information, Bildung, Unterhaltung sowie Beratung und der
kulturelle Auftrag sind die grundlegenden Elemente des Auftrags an
die öffentlich-rechtlichen Sender. Gab es anfangs noch
eine klare Trennung zwischen dem Kultur- und dem
Informationsprogramm, so wurde diese Trennung mit dem Aufkommen
privater TV-Sender in der Mitte der 80er-Jahre aufgeweicht. Das
gesamte Programm wurde immer stärker unterhaltungsorientiert.
Gleichzeitig hatte das TV-Medium inzwischen eine bedeutende Relevanz
bei der öffentlichen Meinungsbildung und -artikulation gewonnen. Die Vorstellungen von Politik lässt sich nicht mehr abstrahieren von der Weise, wie sie in den Medien dargestellt wird. Doch um dahingehende Angebote nun erfolgreich zu platzieren, braucht
es einer unterhaltenden Rahmung.
Wo das hinführen kann, lässt der Boulevard ahnen. Mit einer plakativen und aufhypenden Art der Berichterstattung werden Wahlen als persönliche Duelle von Kandidaten dargestellt und jeden Tag neue vermeintliche Skandal zutage gefördert. Sie wollen mit ihrer seichten politischen Unterhaltung keine politische Meinungsbildung betreiben, sondern ihre Quoten verbessern. Dafür fangen sie Stimmungen in der Bevölkerung auf und surfen möglichst gut auf der Welle der Empörung. Manche Politiker nutzen den Boulevard aktiv; ermöglicht er doch den schnellen Aufstieg in der öffentlichen Gunst. Einher geht aber auch das hohe Risiko des schnellen Absturzes. Christian Wulff und Karl Theodor zu Guttenberg sind ein anschauliches Beispiel. Sie wurden vom Boulevard geliebt und gehypt. Sobald sich die Stimmung umschlug, richtete sich jedoch die Aggresivität, welche der Boulevard aufbringen kann, gegen sie. Vor allem Christian Wulff hat das erfahren. Man mag erleichtert sein, dass die gehypten Politiker auch genauso schnell wieder fallen können. Doch ist die Vereinfachung und der undifferenzierte Blick auf die Dinge eine ernstzunehmende Gefahr des Populismus, bzw. des Boulevard.
Angesichts dessen sieht die zukünftige Entwicklung im deutschen Fernsehen nicht rosig aus. Ein Blick auf Sender wie Fox News zeigt, wie auch dort der Boulevard Einzug hielt. Doch zeigen zwei Beispiele, wie es auch anders geht.
Das eine Beispiel sind Shows wie "The Daily Show" oder die "Heute Show". Die im Stil einer Nachrichtensendung gestalteten Comedysendungen greifen Themen aus Politik und Gesellschaft auf. Selbst ernste Themen können über dieses Format auf die öffentliche Bühne gehoben werden und somit die Aufmerksamkeit der Bürger finden. Welches Potenzial solch eine Sendung hat, hat die Daily Show bereits bewiesen. Vor allem beim jüngeren Publikum ist sie beliebt; 80% der Zuschauer sind 18 - 49 Jahre alt. Selbst als Nachrichtensendung hat sie sich bereits etabliert und hat eine teils größere Glaubwürdigkeit als andere News Shows. Die Heute-Show hat hierfür die richtigen Voraussetzungen. Allerdings muss sie dafür zukünftig mehr auf inhaltliche Punkte setzen anstatt sich nur über das Nuscheln oder das Outfit mancher Politiker lustig zu machen.
Wo das hinführen kann, lässt der Boulevard ahnen. Mit einer plakativen und aufhypenden Art der Berichterstattung werden Wahlen als persönliche Duelle von Kandidaten dargestellt und jeden Tag neue vermeintliche Skandal zutage gefördert. Sie wollen mit ihrer seichten politischen Unterhaltung keine politische Meinungsbildung betreiben, sondern ihre Quoten verbessern. Dafür fangen sie Stimmungen in der Bevölkerung auf und surfen möglichst gut auf der Welle der Empörung. Manche Politiker nutzen den Boulevard aktiv; ermöglicht er doch den schnellen Aufstieg in der öffentlichen Gunst. Einher geht aber auch das hohe Risiko des schnellen Absturzes. Christian Wulff und Karl Theodor zu Guttenberg sind ein anschauliches Beispiel. Sie wurden vom Boulevard geliebt und gehypt. Sobald sich die Stimmung umschlug, richtete sich jedoch die Aggresivität, welche der Boulevard aufbringen kann, gegen sie. Vor allem Christian Wulff hat das erfahren. Man mag erleichtert sein, dass die gehypten Politiker auch genauso schnell wieder fallen können. Doch ist die Vereinfachung und der undifferenzierte Blick auf die Dinge eine ernstzunehmende Gefahr des Populismus, bzw. des Boulevard.
Angesichts dessen sieht die zukünftige Entwicklung im deutschen Fernsehen nicht rosig aus. Ein Blick auf Sender wie Fox News zeigt, wie auch dort der Boulevard Einzug hielt. Doch zeigen zwei Beispiele, wie es auch anders geht.
Das eine Beispiel sind Shows wie "The Daily Show" oder die "Heute Show". Die im Stil einer Nachrichtensendung gestalteten Comedysendungen greifen Themen aus Politik und Gesellschaft auf. Selbst ernste Themen können über dieses Format auf die öffentliche Bühne gehoben werden und somit die Aufmerksamkeit der Bürger finden. Welches Potenzial solch eine Sendung hat, hat die Daily Show bereits bewiesen. Vor allem beim jüngeren Publikum ist sie beliebt; 80% der Zuschauer sind 18 - 49 Jahre alt. Selbst als Nachrichtensendung hat sie sich bereits etabliert und hat eine teils größere Glaubwürdigkeit als andere News Shows. Die Heute-Show hat hierfür die richtigen Voraussetzungen. Allerdings muss sie dafür zukünftig mehr auf inhaltliche Punkte setzen anstatt sich nur über das Nuscheln oder das Outfit mancher Politiker lustig zu machen.
Die andere Entwicklung gab es im Unterhaltungsprogramm. Bei der ARD-Krimireihe Tatort sorgt die Erfolgsformeln des Mixes aus Unterhaltung und Politik für Zuschauerzahlen wie sonst nur Fußballländerspielen. Seit 1970 ist sie einer der Konstanten des Unterhaltungsprogramms im deutschen Fernsehen. Die ARD bezeichnet sie selbst als ein Markenzeichen mit dem Status eines „Einschaltmuss“. Seit mittlerweile 40 Jahren wird er am Sonntagabend ausgestrahlt und wurde zur Institution in der heutigen schnelllebigen Medienwelt. Die Verbindung von persönlichen Schicksalen mit einem Verbrechen machen Krimis recht nützlich um politische und gesellschaftlich-relevante Themen anzugehen und trotzdem einen Spannungsbogen aufzubauen. So sind die Kriminalhandlungen in Thematiken wie etwa Nazis, Drogen, oder Umweltverschmutzungen eingebettet. Der Tatort findet sozusagen vor der eigenen Haustür statt und zeigt dort Missstände auf.
Die Nachrichten ersetzen können diese Formate allerdings nicht. Eine Angebot nur aus Infotainment verträgt keine Demokratie und kann nicht im Interesse der Bevölkerung oder Politiker sein. Angesichts der Entwicklungen bedarf es allerdings auch solcher Angebote. Eventuell kann das Interesse mancher Bürger - vor allem das der jüngeren - an den richtigen Nachrichten dadurch geweckt werden.
Die Nachrichten ersetzen können diese Formate allerdings nicht. Eine Angebot nur aus Infotainment verträgt keine Demokratie und kann nicht im Interesse der Bevölkerung oder Politiker sein. Angesichts der Entwicklungen bedarf es allerdings auch solcher Angebote. Eventuell kann das Interesse mancher Bürger - vor allem das der jüngeren - an den richtigen Nachrichten dadurch geweckt werden.