Manche nennen es Impact Investing, die G20 nennen es Green Finance und beschreibt es als financing of investments that provide environmental benefits in the broader context of environmentally sustainable development. Oft wird auf die ESG Aspekte (Environmental, Social, Governance) verwiesen. Wie grün die Finanzklassen wie equity oder bonds sind, wird zB dadurch bestimmt, wie viel die Firma oder das Projekt dazu beiträgt, Treibhausemissionen zu reduzieren. Und das Interesse zeigt, wie die GoogleTrends-Analyse zeigt:
Green Finance ist im Aktienmarkt (also equities) relativ unbedeutend. Dies liegt v.a. an der fehlenden Methodik zur Klassifizierung von Firmen. Zwar gibt es Versuche den "grünen Anteil" an Firmen zu messen, indem alle Tätigkeiten einer Firma in grün oder nicht-grün eingestuft werden. Dies ergibt dann zwar zB den grünen Anteil am Gesamtumsatz. Doch ist es ein Problem, dass Firmen ihre Aktivitäten nicht so aufschlüsseln, dass der grüne Anteil abgeleitet werden kann. Schätzungen gibt es aber; sie gehen davon aus, dass nur 1-2% der Umsätze im MSCI ACWI grün sind.Der Bond-Markt (also Schuldverschreibungen) ist eine der hauptsächlichen Anwendungsgebiete für Green Finance. Bonds von Firmen, Projekten und Staaten/Städten werden als grün etikettiert und gehandelt, wenn sie zu einem positiven Beitrag zum Klimaschutz eingesetzt werden. Die LGX (Luxembourg Green Exchange) fordert eine Angabe ob ein Bond an ihrer Börse grüne, soziale oder nachhaltige Ziele verfolgt. Die Climate Bonds Initiative schätzt den Markt auf $600 Billionen, ca 0.5% des weltweiten Bond-Markts.
Eher noch spärlich sind globale Benchmarks in dem Bereich. Diese gibt es v.a. im Bereich der Energiegewinnung. Doch es fehlt die breite Grundlage. Hieran arbeitet zB die G20 Green Finance Study Group. Für den Aktienmarkt gibt es zB den S&P 500 ESG Index; dieser beinhaltet aber eine Vielzahl an Techfirmen wie Apple, Amazon oder Alphabet. Unter einem nachhaltigen Geschäftsgebahren verstehen viele etwas anderes. In dieses Bild passen verschiedene Green Bonds, um zB Öllager Hochwasser-sicher (und somit Klimawandel-sicher) zu machen.
Dies zeigt, wie affin Green Financing für Green Washing ist. Es braucht also Standards; es gibt bereits Anfänge von dem Sustainable Accounting Standard Board und der Taskforce for Climate-related financial disclosures. Auch gibt es vermehrt Anbieter für "grüne Daten" und die Hoffnung, dass Data Science die Brücke zwischen Finanz- und Umweltdaten schließen könne. Ein Problem bleibt die regulierte homogene Datenlandschaft im Finanzbereich und die Heterogenität bei den Umweltdaten. Eine interessante Übersicht gibt es zB in diesem Blogbeitrag.
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