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Die Energiewende schafft es immer wieder in die Schlagzeilen. Mal weil es nicht schnell genug geht, mal weil der Netzausbau nicht schnell genug geht, oder mal weil es wohl doch zu teuer wird. Um sich darüber eine eigene Meinung zu bilden, ist es unerlässlich, den Mechanismus des Energiewandels zu verstehen.
Grundlage des Energiewandels in Deutschland ist die Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit der sogenannten EEG-Umlage. Mit der Umlage werden die Kosten der Energiewende auf die Stromendverbraucher verteilt. Sie wird zu den eigentlichen Strompreisen addiert. Die Höhe dieses Zusatzbetrages ergibt sich aus der Differenz zwischen den Einnahmen und den Ausgaben, die bei der Verwertung des EEG-Stroms entstehen. Denn den Betreibern von Erneuerbare-Energien-Anlagen wird neben der Abnahme vom Netzbetreiber eine feste Vergütung für einen längeren Zeitraum garantiert. Für Solarenergie liegt sie momentan beispielsweiße bei ca. 16 Cent pro kWh; für Windkraft sind das anfangs ca. 9 Cents. Mit der Umlage wird somit die Differenz aller Vergütungen zum realen Marktpreis beglichen.
Betrug die EEG-Umlage 2003 noch 0,41 Cents pro kWh, so waren es 2012 bereits 3,492 Cents. Berechnet wird sie gemeinsam von den Netzbetreibern jeweils für das kommende Jahr. Für 2013 wurde eine Umlage von 5,277 Cents festgelegt - eine Steigerung von fast 50%. Doch könnte dieser Betrag anders aussehen.
So werden Unternehmen mit hohem Stromverbrauch von der Umlage befreit, um sie vor Wettbewerbsnachteilen in einer globalisierten Welt zu schützen. Sie zahlen dann nur 10 Prozent der fälligen Umlage. 2012 waren 831 Konzerne befreit; für 2013 sollen nach Plänen der Bundesregierung bereits über 2000 Unternehmen befreit werden. Die Lasten werden vom Endverbraucher gestimmt. Ohne die Befreiung könnte die Umlage rund 0,7 Cent niedriger sein. Bereits 2012 hätte die Umlage lediglich 2,83 ct/kWh betragen können. Nicht nur die Privatverbraucher, auch mittelständige Firmen werden dadurch übermäßig belastet.
Das Prinzip mit der Umlage ist übrigens eine Erfolgsgeschichte, das bereits in über 60 Ländern kopiert wurde. Sie sorgt für einen effektiven und unkomplizierten Ausbau der erneuerbaren Energien. Und das hat einen umfangreichen Effekt. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung kommt in 2011 auf einen positiven Effekt von 21 Milliarden Euro; darunter vermiedene Umwelt- und Klimaschäden von ca. 8 Miliarden Euro, eine erhöhte kommunale Wertschöpfung von 7,5 Milliarden und vermiedene Öl-, Gas- und Kohleimporte von 2,9 Milliarden Euro.